“Das war immer schon der hl. Bernhard von Clairvaux, plötzlich soll es der hl. Robert von Molesme sein ?”
Tatsächlich widersprechen sich hier zum Teil die Quellen.
Dies liegt zum einen an der fehlenden Inschrift an den Figuren des Hauptaltars (die Figuren an den Seitenaltären sind an den Sockeln beschrieben), zum anderen an der ungewissen Herkunft der Altäre (möglicherweise stammen sie aus dem Kloster Fürstenfeld, gesichert scheint dies jedoch nicht).
Zusätzlich erschwert wird die Wahrheitssuche auch dadurch, das beide Heilige im Zusammenhang mit dem Orden der Zisterzienser eine wichtige Rolle spielen.
Während Robert als Mitbegründer der Zisterzienser gilt, so ist Bernhard derjenige, der maßgeblich zur Verbreitung des Ordens beigetragen hat. Ihm werden etwa 70 Klostergründungen zugeschrieben.
Den wichtigsten Hinweis bilden die beiden Gebäude in den Händen des Heiligen. Dargestellt wird der heiligen Bernhard in der Regel mit Bienenkorb, Teufel an der Kette, einem bellenden Hund oder der Jungfrau Maria. Gebäude als Attribute sind für den hl. Bernhard nicht gebräuchlich, wohl aber für den hl. Robert !
Der Gnadenstuhl ist eine besondere Darstellungsform der Trinität.
Sie zeigt die drei Elemente:
- Jesus am Kreuz oder als Leichnam
- Der heilige Geist, meist in Gestalt einer Taube
- Gottvater, der das Kreuz oder (wie hier) den Leichnam Jesu hält
Diese Darstellungform symbolisiert ein bestimmtes Verständnis der heiligen Dreifaltigkeit:
Gott präsentiert Christus den Menschen als denjenigen,der für ihre Sünden das Kreuz und den Tod auf sich nahm.
Der heilige Geist steht vermittelnd zwischen oder über ihnen.
Es soll den Menschen vor Augen halten, das der direkte Weg zum Thron Gottes nur über Christus führt.